
Neue Publikation von Prof. Markus Vogt
20. Dezember 2019

Foto: Titelcover: oekom
In seinem Essay „Ethik des Wissens“ (2019, oekom) vertieft Prof. Dr. Markus Vogt von der Ludwig- Maximilians-Universität München Gedanken zum Spannungsfeld von Freiheit und Verantwortung der Wissenschaft in Zeiten des Klimawandels.
Die Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln, beziehungsweise der „Graben zwischen Wissen und Verantwortung“, der sich gerade im Angesicht des Klimawandels auftut, sowie das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft werden im neuen Essay "Ethik des Wissens" von Prof. Markus Vogt auf etwa 90 Seiten diskutiert. Vogt geht der Frage auf den Grund wie zukunftsfähiges Wissen erzeugt, gebündelt und kommuniziert werden kann, ohne dabei Hindernisse wie deklamatorische Verantwortungsüberlastung, Zielkonflikte oder die Herausforderungen eines Dilemmamanagements zu verharmlosen.
Dabei argumentiert Vogt, dass sich „Freiheit und Vernunft als Leitwerte der modernen westlichen Gesellschaften“ daran bewähren müssen „dass sie zur Bewältigung der vielschichtigen Verantwortungsprobleme im Anthropozän befähigen“. So muss sich auch die Autonomie der Wissenschaft im Zusammenspiel mit anderen Werten und nicht als leere Scheinautonomie beweisen, um die Rolle der Wissenschaft in deliberativen und auf Vernunft ausgelegten Demokratien zu erhalten. Im Zeitalter „alternativer Fakten“ und des „Anti-Realismus“ darf die Wissenschaft ihre Bedeutung nicht durch fehlende Mitgestaltung verlieren.
Vogt weist auf die Verzahnung mit anderen Prozessen hin, wie den Herausforderungen der Digitalisierung und zeigt Projekte und Entwicklungen in der Wissenschaft auf, die sich hiermit auseinandersetzen.
„Ethik des Wissens“ vermittelt einen wertvollen Überblick über die wissenschaftstheoretische Diskussion der Nachhaltigkeit in der Wissenschaft und der Bedeutung von Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung und zeigt Notwendigkeiten und Wege für ein neues Wissenschaftsverständnis auf.
Prof. Dr. Markus Vogt leitet den HOCHN-Arbeitsbereich Forschung, gemeinsam mit den Kollegen der Leuphana Universität Lüneburg. Sein Fokus liegt insbesondere auf dem Konzept der Verantwortungsethik sowie dem Grundverständnis von Nachhaltigkeit in den Wissenschaften.
Weiterfürhrende Linkhinweise:
- Ethik des Wissens, 2019, oekom (Link zur Verlagsseite)
- Buchrezension auf der Seite ForDemocracy (Link)
- „Wie verantwortungsfrei ist die Wissenschaft? Wissenschaftsfreiheit im Kontext nachhaltiger Entwicklung: Widerspruch oder Symbiose“, Vortrag im Rahmen der Aktionstage Nachhaltigkeit 2019 an der Universität Hamburg: (2019, Link zum Video-Online-Portal der LMU)
- „Grenzen der Harmonie. Zur Spannung zwischen Freiheit und Verantwortung in der Wissenschaft“, 2018, Keynote SISI-Symposium (Sustainability in Science) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München am 17.7.2018 (Link zum Vortrag)
- Zum HOCHN-Arbeitspaket Forschung (Link)