
Nachhaltigkeit verinnerlichen
24. Oktober 2019

Foto: Markus Spiske / unsplash
„Mein Ziel ist, dass wir mein Fach in Zukunft gar nicht mehr brauchen“, sagt die Direktorin des Dresdner Instituts der Universität der Vereinten Nationen (UNU-FLORES), Professorin Dr. Edeltraud Günther.
Am liebsten würde Edeltraud Günther das Fachgebiet Nachhaltigkeit abschaffen. Der Begriff der Nachhaltigkeit wird heutzutage immer häufiger verwendet; die wenigsten wissen jedoch, was im Detail gemeint ist.
Die Leiterin des HOCHN-Arbeitspakets Betrieb hat ihren Forschungsschwerpunkt in den Bereichen Nachhaltigkeitsmanagement und betriebliche Umweltökonomie. Für Günther spielt es nicht nur eine Rolle "sich heute so zu verhalten, dass künftige Generationen noch gut auf der Erde leben können." Vielmehr geht es ihr darum, dass sich die drei Sphären "Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft" in einem wechselseitig ausgeglichenen Verhältnis zueinander befinden, was auch ein zukünftiges Leben auf unserem Planeten ermöglichen wird. Hierzu ist es auch notwendig, dass der Staat die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen schafft, um den Nachhaltigkeitsgedanken an den Anfang von Überlegungen und Handlungen zu setzen. „Die Frage nach der Verantwortlichkeit ist ein zentrales Problem von Nachhaltigkeit“, so Edeltraud Günther. Es würde zu lange diskutiert, was wiederum viele Innovationen behindert.
"Dass die Menschen lernen, ganz automatisch nachhaltig zu handeln – ohne dass sie erst darauf hingewiesen werden müssen" - dieses Bewusstsein der Menschen, "was Nachhaltigkeit möchte", spielt für Günther eine zentrale Rolle. Damit dieser Schritt gelingt, hat sie unter anderem PRISMA, das Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeitsbewertung und -politik der TU Dresden, mit gegründet und ist seit September 2018 Direktorin des Dresdner Instituts der Universität der Vereinten Nationen (UNU- FLORES). PRISMA unterstützt Organistionen, Betriebe und Institute beim bewussten Umdenken der aktuell gegeben Strukturen. UNU-FLORES beschäftigt sich z.B mit Lösungsstrategien, um "Abfall als Ressource" zu verstehen und weiter zu nutzen.
Professorin Günther ist zuversichtlich, dass das Fachgebiet Nachhaltigkeit in Zukunft überflüssig sein wird und "dass die Menschen verinnerlichen, was Nachhaltigkeit möchte." Vor allem viele junge Menschen seien offen für das Thema und besitzen das Potenzial anders zu denken und damit neue Wege zu gehen. Dies "könnte der Erde helfen."
Weiterführende Informationen