Nachbericht: Entwicklungspfade der TU Dresden und HOCH-N-Netzwerkhub Ost
13. Dezember 2019
Foto: Katrin Klunker
Mehr als 100 Teilnehmende haben sich aktiv vom 5.-6.11.2019 an einem Transformationsplan der TU Dresden sowie dem HOCH-N-Netzwerkhub beteiligt.
Dresden: Die HOCHN-Verbunduniversität TU Dresden hat gemeinsam mit dem HOCHN-Verbund die zweitägige Veranstaltung organisiert. Dabei ging es sowohl um den Ideen- und Erfahrungsaustausch mit Universitätsangehörigen der TU und Partnerorganisationen zur nachhaltigen Transformation der Universität als auch um das Netzwerken und den Fachaustausch im HOCHN-Netzwerk.
Tag 1: Roadmap für die TU Dresden
Im Fokus der Veranstaltung stand am 05. November 2019 die Entwicklung einer Roadmap zu Themen wie Mobilität, Energieeffizienz oder Campusgestaltung an der TU Dresden.
Beispielhafte Maßnahmenideen im Bereich nachhaltiger Campus:
- Baumpatenschaften und Weiterentwicklung zu einem virtuellen Patenschaftsplan (Campusplan)
- Nachhaltigkeitstrail
- Insektenfreundliche Wiesen
- Lebensräume für Vögel und Fledermäuse / Vogelschutz
- Fahrradservice-Stationen
Mithilfe dieser Maßnahmen soll zum einen die Biodiversität erhöht und zum anderen eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf dem Campus erzielt werden.
Ein weiteres Projekt ist das Konzept der FLiK-Module - Forschen und Lernen im interdisziplinären Kontext:
- unterschiedliche Zugänge der Studierenden zur Forschung und Abbildung des gesamten Forschungszyklus
- zweisemestrige Module
- im 1. Semester: forschungsgeleitete Staffelvorlesung und begleitende Praxisworkshops zur Forschungsorientierung
- im 2. Semester: forschungsanleitende Seminare und studentische Forschungsprojekte in einer „Forschungswerkstatt“
- Modulinhalte orientiert an hochaktuellen Schlüsselfragen in Wissenschaft & Gesellschaft
- Einbindung von DRESDEN-concept-Partnereinrichtungen (Zusammenschluss von ca. 30 außeruniversitären Forschungsinstitutionen) und themenrelevanter gesellschaftlicher Akteure
Nähere Informationen finden Sie hier: (pdf)
Tag 2: HOCHN-Netzwerkhub Ost
Am 6. November 2019 stand der HOCHN-Netzwerk-Hub Ost und der Erfahrungsaustausch EMAS-zertifizierter Hochschulen im Mittelpunkt. Vertreten waren neben dem Netzwerk-Arbeitsbereich unter anderem die HOCHN-Arbeitspakete Betrieb, Governance und Nachhaltigkeitsberichterstattung. Es wurden verschiedene Fragestellungen diskutiert, exemplarisch sind Ergebnisse aus zwei Fragen hier aufgeführt:
Wie relevant und realistisch erscheint Ihnen ein Whole-Institution-Approach für hochschulische Nachhaltigkeit?
In den World Café Runden wurde u.a. hervorgehoben, dass für einen gelingenden gesamtinstitutionellen Ansatz (Whole Institution Approach) sowohl der Hochschulentwicklungsplan als auch die Zielvereinbarungen der Hochschulen einbezogen werden müssen. Eine Verstetigung in Form einer fixen Stelle für Nachhaltigkeit wurde als weiterer Erfolgsfaktor benannt, um nachhaltiges Handeln als Querschnittsaufgabe in allen Prozessen abzubilden. Neue Arbeitsformen wie co-kreatives, kooperatives und teamorientiertes Arbeiten sind ebenso wichtig wie die Vermittlung von Selbstwirksamkeit und das Erlernen von Perspektivwechseln.
Wie können interne und externe Stakeholderin sinnvoll einbezogen werden?
Auch zu dieser Frage wurden Ziel- und Leistungsvereinbarungen genannt, um zu mehr Verbindlichkeit zu kommen. Die Ansage von Kanzlerin Angela Merkel, Nachhaltigkeit dringend in allen Politikbereichen zu denken, muss sich auch in der Hochschulpolitik wiederfinden. Als weiterer zentraler Punkt wurde das Socializing identifiziert - der persönliche Austausch zur Entwicklung gemeinsamer Verständnisse, was nachhaltige Entwicklung meint und der wertschätzende gegenseitige Umgang mit Wissen und Kompetenzen interner Stakeholder.
Die ausführlichen Ergebnisse zu allen Fragen der World-Café-Tische finden Sie hier: (pdf)
Fazits der Veranstaltung
Die Veranstaltung rückte den Aspekt der Nachhaltigkeit wieder verstärkt in den universitären Fokus und könnte zugleich der Startschuss für ein gemeinsames Ziel "TU Dresden klimaneutral im Jahr 2030 und vielleicht klimapositiv im Jahr 2050" sein, aus dem sich weitere Handlungsschritte in Form einer Roadmap ableiten ließen.
Hierzu erklärt Kathrin Brömmer (Umweltmanagementbeauftragte der TU Dresden): "Im kommenden Jahr legen wir dem Rektorat einen Fahrplan mit konkreten Punkten zu einer nachhaltigen Entwicklung der Universität vor, wo wir Aufgaben, Ziele, Verantwortung und Termine festlegen. Basis sind die bereits existierenden Umweltleitlinien."
Zusätzlich ist es notwendig, dass eine möglichst große Anzahl an Angehörigen der TU Dresden in Form einer "Graswurzelbewegung" an der Transformation hin zu einer nachhaltigen Universität mitwirkt.
Oder wie Professorin Edeltraud Günther, Direktorin von UNU-FLORES, die Fahrtrichtung der TU Dresden für die Zukunft zusammenfasst: "Exzellenz ohne Nachhaltigkeit ist keine Exzellenz."
Weitere Informationen: